/ STANDORT

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/ Zentral, dezentral. Am Rande der Altstadt. Direkt am Bahnhof. Gegenüber des ehemaligen Stickereiquartier. Mittig zwischen Rosenberg und Freudenberg. Auf der Strecke von Zürich nach München, liegt das Zentrum für Baukultur Ostschweiz. Die Filmaufnahmen zeigen die Stimmung auf dem Grundstück und im umliegenden Quartier. Die hektische Bahnhofssituation und die ruhige Industriebrache, Eingefangen aus verschiedenen Blickwinkeln. /


/ BAULICHE ENTWICKLUNG ST.GALLEN

/ 1856 wurden die zwei grossen Brückenwerke über die Sitter und Goldach eingweiht und der erste Zug konnte in St.Gallen einfahren. Der Architektur Historiker Peter Röllin schreibt: «Auch das Weltbild St.Gallens erfuhr mit dem ersten Lokomotivpfiff eine völlige Veränderung. Der Standort des Bahnhofs, einige hundert Meter westlich der Altstadt, führte schliesslich zur Verschiebung wichtiger Zentrumsfunktionen aus der Mittelalterlichen Stadt in Bahnhofsnähe. Dieser Richtungswechsel bedeutet wohl die wichtigste Städtebauliche Weichenstellung im 19.Jahrundert.»01 Auf den städtischen Bleichen entstand das neue St.Gallen, das Stickerei- und Handelsquartier in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, Zitat: «Post und Bahnhof als Knotenpunkt, wo die Fäden von Handel und Verkehr zusammen- und auseinanderlaufen; Post und Bahnhof als Stadttore der Neuzeit.02 Das vom Stickereiquartier abgewandte Areal Bahnhof Nord ist bis heute ein sehr heterogenes Quartier, es wird stark geprägt wird durch das Ringlockdepot aus dem Jahr 1903 von Carl Moser und dem Fachhochschul Neubau von Giuliani Hönger. /

01/ Peter Röllin: St.Gallen Stadtveränderung und Stadterlebnis im 19.Jahrhundert, VGS St.Gallen 1981 S.57/58 /
02/ Jost Kirchgraber: St.Gallen 1900 – 1914, VGS St.Gallen 1979 S.11 /


/ ANALYSE AREAL BAHNHOF NORD

/ Das Areal Bahnhof Nord wird begrenzt durch das südlich liegende Schienennetz, die nördlich gelegene Rosenbergstrasse und westlich durch die St.Leonhardstrasse. Nicht nur die Bebauung auf dem Areal ist sehr heterogen auch die Nutzung der Gebäude ist durchmischt. In den Häuserzeilen entlang der Rosenbergstrasse wird gewohnt und gearbeitet. Bildungseinrichtungen wie die FH OST oder die Agogis haben sich in Bahnhofnähe niedergelassen. Im Garten der Villa Wiesenthal entsteht ein Hotel und Kongress Gebäude von Roger Boltshauser. In der im Volksmund Leopard genannten Bebauung sind Büro und Gewerbeflächen angesiedelt. Und am östlichen Ende des Areals entsteht zukünftig die Erweiterung der Fachhochschule. /

/ Die einstige Einfahrtsschneise des grössten noch erhaltenen Ringlokdepots der Schweiz wird heute als Parkierfläche genutzt. Die Eisenbetonkonstruktion von Carl Moser wurde im Jahre 2008 durch Stürm und Wolf Architekten zum Laboratorium verschiedenster Kultursparten umgenutzt. Die Jugendstilfassade erinnert noch heute an die Hochblüte der Ostschweizer Textilindustrie. Die LOK Remise und das Eisenbahnklub Haus aus dem Jahre 1888 bilden den Kern des Quartiers und sind ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt aus der Region. /